Wie hat das SMS das soziale Leben von Jugendlichen beeinflusst?
Telefonieren ist so alt. Die meisten Teenager bevorzugen heute SMS. Ungefähr 75 Prozent der 12- bis 17-Jährigen in den Vereinigten Staaten besitzen Handys, und 75 Prozent dieser Jugendlichen senden SMS, so das Pew Research Center Pew 2010 Internet and American Life Project. Mehr als die Hälfte dieser Teenager schreibt täglich. Da SMS andere Formen der Kommunikation übertrifft, muss man sich fragen, wie dieser Technologiewandel das soziale Leben und Verhalten des heutigen Teenagers verändert.
Eine Gruppe Teenager, die auf ihren Handys simsen. (Bild: altrendo images / Stockbyte / Getty Images)Teen SMS Muster
Zwei Drittel der in der Studie von Pew befragten Jugendlichen gaben an, dass sie eher mit ihren Handys SMS schreiben, als sie für gesprochene Gespräche zu verwenden. Ihre Daumen fliegen, da die Hälfte der antwortenden Teenager 50 oder mehr Textnachrichten pro Tag sendet und jeder Dritte mehr als 100 sendet. Im Allgemeinen senden Mädchen mehr Text als die Jungs und senden und empfangen täglich 80 Nachrichten an die männlichen Teenager 30 Nachrichten.
Sozialer Einfluss
SMS bedeutet, dass Teenager niemals alleine sind. Sich ständig mit Freunden verbunden zu fühlen, kann ein sozialer Segen sein, aber der Zugang rund um die Uhr und die Wahrnehmung, immer verfügbar zu sein, hat seinen Nachteil, insbesondere bei Missverständnissen. Ein Teenager kann zum Beispiel wütend auf einen Freund werden, weil er nicht sofort und ständig auf Nachrichten reagiert, und nicht berücksichtigt, dass der abwesende Textgeber möglicherweise schläft oder fährt. Ununterbrochener Kontakt mit Freunden und das Einholen mehrerer Meinungen zu jedem Thema können die Entscheidungskompetenz von Jugendlichen beeinflussen, da sie sich unsicher fühlen oder nicht in der Lage sind, die Dinge selbst durchzudenken und ihrem Urteil zu vertrauen.
Mehr soziale Auswirkungen
Je mehr Jugendliche Text bevorzugen, um zu sprechen, desto größer wird die Sorge, ob dieses Phänomen das emotionale Wachstum behindert. Ein Mangel an persönlichen Gesprächen kann Jugendliche davon abhalten zu lernen, Gesichtsausdrücke, Körpersprache oder Nuancen in der Sprache zu lesen und Empathie zu entwickeln - eine Fähigkeit, die durch Beobachtung des Verhaltens bei anderen Menschen gelernt wird. Das Selbstbewusstsein kann auch durch ständigen Kontakt mit SMS beeinträchtigt werden, wodurch Teenager zu stark von Freunden abhängig gemacht werden und nicht das Gefühl der Unabhängigkeit gefördert wird.
SMS und riskantes Verhalten
Eine 2010 von der American Public Health Association veröffentlichte Studie berichtete, dass Hyper-SMS, die mehr als 120 Mal am Tag versendet werden, zu einem erhöhten Risiko für Rauchen, Alkoholkonsum, Drogenkonsum, körperliche Gewalt und sexuelle Aktivitäten führen können. Von den befragten Teenagern hatten die Hypertexter doppelt so häufig mit Alkohol experimentiert und dreimal häufiger Sex gehabt als Teenager, die seltener etwas sagten.