Vitamin B12 und SSRIs
Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) sind eine Klasse von Antidepressiva, die in der Vergangenheit den älteren Antidepressiva Tricyclics und MAO-Inhibitoren folgten. Im Gegensatz zu älteren Antidepressiva zielen SSRIs spezifisch auf den stimmungsverbessernden Neurotransmitter Serotonin ab. Einige Personen reagieren nicht auf SSRIs. In einigen Fällen ist der Mangel an Reaktion auf einen Vitamin-B12-Mangel zurückzuführen.
SSRIs
Stimmungsstörungen, wie schwere depressive Störungen, generalisierte Angststörungen und Zwangsstörungen, hängen mit niedrigen Konzentrationen des Neurotransmitters Serotonin zusammen. SSRIs blockieren den Serotonintransporter. Der Serotonin-Transporter ist ein Molekül, das Serotonin zurück in die Neuronen transportiert. Da Serotonin nur außerhalb der Neuronen wirken kann, senkt dieser Prozess die aktiven Serotoninspiegel im Gehirn. Durch das Blockieren des Serotonintransporters erhöhen SSRIs somit die Serotoninspiegel im Gehirn.
Vitamin B12
Vitamin B12, eines von acht B-Vitaminen, ist für die Blutbildung, die Regeneration von Vitamin B9 oder Folsäure, die DNA-Synthese und die ordnungsgemäße Funktion des Gehirns und des Nervensystems unerlässlich. B12 ist ein essentielles Vitamin. Wesentliche Nährstoffe sind Moleküle, die der Körper nicht alleine produzieren kann. Sie müssen also in der Ernährung zugeführt werden. Schon ein kleiner Mangel an Vitamin B12 kann die Stimmung drastisch beeinflussen. Symptome eines kleinen Vitamin-B12-Mangels sind Angstzustände, Stress, Reizbarkeit, Depression, Müdigkeit und psychische Verwirrung. Um einem Vitamin-B12-Mangel vorzubeugen, nehmen Sie ein Vitaminpräparat ein oder nehmen Sie Lebensmittel mit hohem Vitamin-B12-Gehalt wie Rindfleisch, Leber, Meeresfrüchte, Fisch, Käse und Eier in Ihre Ernährung ein.
Serotonin und B12
SSRIs unterstützen die Synthese von Serotonin nicht. Sie verhindern lediglich die Deaktivierung von Serotonin. Damit SSRIs als Antidepressiva wirksam sein können, muss das Gehirn in der Lage sein, Serotonin zu synthetisieren, und das verfügbare Serotonin muss in der Lage sein, die neuronale Aktivität zu fördern. Vitamin B12 hilft bei der Bildung der Fettschicht der Nervenenden, auch Myelin genannt. Die Myelinschicht muss intakt sein, damit Neuronsignale ordnungsgemäß übertragen werden können. Ein Vitamin-B12-Mangel kann die Myelinschicht beeinträchtigen und eine ordnungsgemäße Signalübertragung verhindern.
Andere Ursachen der SSRI-Resistenz
Ein weiterer Faktor, der die korrekte Funktion von Serotonin und SSRIs beeinflussen kann, ist ein Mangel an essentiellen Fettsäuren Omega-3. Omega-3-Fettsäuren stärken die Myelinschicht, die die Nervenenden umgibt. Bei unzureichenden Mengen an Omega-3-Fettsäuren im Gehirn funktioniert Serotonin nicht optimal. Die essentielle Aminosäure Tryptophan spielt auch eine Rolle bei der Funktionsfunktion der SSRIs. Das Gehirn synthetisiert Serotonin aus Tryptophan. Eine Tryptophan-arme Diät kann also verhindern, dass SSRIs wirken. Fettfische sind gute Quellen für Omega-3-Fettsäuren. Tryptophan-reiche Lebensmittel sind Truthahn, Fisch, Kichererbsen, Sonnenblumenkerne, Buchweizen, Tofu, Molkeprotein, Leinsamen und Leinsamenöl.